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Landwirtschaft:

Avenir-Togo

Die Landwirtschaft im westafrikanischen Togo besteht zumeist aus einseitigem Anbau von Mais und Maniok, aus Kleintierhaltung oder Gemüse- und Obstanbau. Auswärtige (US-amerikanische und französische Konzerne) versuchen, die Selbstversorger oder Kleinbauern, die meist nicht mehr als 1 - 2 ha Ackerland besitzen, zum Einsatz chemischer Dünger zu verführen, die sie erst verschenken, um sie danach für teures Geld an die Betroffenen zu verkaufen. Ob mit oder ohne Chemie, es ist festzustellen, dass die Böden immer unfruchtbarer und somit die Ernten immer unzureichender werden.

Im Laufe der Jahre ist es uns gelungen, die Bodenqualität der chemisch überdüngten Ackerflächen des Avenir-Projektes durch Einbringen von Kuhdung wesentlich zu verbessern und durch Zisternenbau die Bewässerung größerer Flächen zu ermöglichen, um somit bessere Ernten zu gewährleisten.

Mit Kompostierung gibt es in Westafrika wenig Erfahrung, da in einer normalen Familie Lebensmittel niemals weggeworfen werden und somit wenig bis keine Abfälle anfallen, die kompostiert werden könnten.

Avenir-Togo

Zu Beginn gab es die Idee, auf der Gesamtfläche des Projektes Ananas anzubauen und diese anschließend zu exportieren. Deshalb kennen zahlreiche Freunde und Förderer aus der Anfangsphase unser Projekt unter dem Namen „Ananas-Kulturfarm“, da auf mehreren Hektar Ananas angebaut wurden. Doch nachdem im Jahr 2004 die EU die Exportbedingungen drastisch verschärfte und gleichzeitig die Logistik des Ananas-Exportes per Schiff zusammenbrach, hatte der sehr aufwändige Ananas-Anbau in größeren Mengen (bei einem Reingewinn für die Produzenten von weniger als 5 Cent bei einem Verkaufspreis der biologischen Ananas von mindestens 6 Euro im Bioladen in Deutschland) keinen Sinn mehr. So pflanzten die Dorfbewohner in den Folgejahren (mit Hilfe von Baumpatenschaften aus Deutschland) Obstplantagen mit mehr als 300 Orangen-, Zitronen- und Pampelmusenbäumchen, die nach 7 Jahren, die ersten Früchte tragen und bereits reiche Ernten hervorbringen. Leider können diese auf den Lokalmärkten nur zu denselben geringen Preisen verkauft werden wie die Ananas, da das Angebot in der Erntezeit jeweils zu groß ist. Trotzdem gelingt es zunehmend immer mehr, aus den Obstverkäufen Gewinne für das Projekt zu erzielen.

Seit einiger Zeit kümmert sich ein ausgebildeter Gärtner um die Landwirtschaft und hat bereits begonnen, folgende Ideen zu realisieren:

  • Intensivierung des Anbaus von Mais, Maniok, Piment, Tomaten und Bohnen, um die geplante Schulkantine damit zu versorgen,
  • Vergrößerung des Tierbestandes (Schafen und Ziegen, Hühner) zum Verkauf und für den Bedarf der Schulkantine,
  • Erprobung einer Champignonzucht und anderer Gemüsesorten,
  • Trocknung von Ananas und Mango durch eine kleine Firma oder mit selbst gebauten Folientrockentunneln,
  • Verkauf von Ernteüberschüssen in einem eigenen kleinen Projektladen,
  • Anbau von verschiedenen Teepflanzen wie Zitronella o.ä.

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